Was ist eine Lohnsteuerbescheinigung und was beinhaltet sie?

Am Ende des Jahres sollte jeder Arbeitnehmer in Deutschland von seinem Arbeitgeber eine Lohnsteuerbescheinigung erhalten. Mit diesem Dokument kannst Du Dein Jahreseinkommen sowie die von Dir gezahlten Steuern und Versicherungsbeiträge überprüfen. Dieses Formular enthält viel mehr Informationen, die für die jährliche Steuererklärung in Deutschland nützlich sind. Was genau ist eine Lohnsteuerbescheinigung? Was können wir darin noch finden? Wann kommt die Lohnsteuerbescheinigung? Im heutigen Artikel haben wir die wichtigsten Informationen zur deutschen Lohnsteuerkarte aufbereitet – wir empfehlen Ihnen die Lektüre.

Die deutsche Lohnsteuerbescheinigung – was ist das genau?

Die Lohnsteuerbescheinigung, abgekürzt LSB, ist eine deutsche Steuerkarte. Diese Bescheinigung ist eines der wichtigsten Lohndokumente und wird daher bei der jährlichen Abrechnung mit dem Finanzamt benötigt. Daher muss jeder Arbeitgeber daran denken, sie einmal im Jahr an seine Mitarbeiter zu schicken. Dies gilt nur für Personen, die im Rahmen eines Arbeitsvertrags beschäftigt sind.

Wichtig ist: Die Lohnsteuerbescheinigung wird von jedem Arbeitgeber ausgestellt. In der Praxis bedeutet dies, dass Du, wenn Du beispielsweise im Laufe des Jahres für mehr als ein Unternehmen gearbeitet hast, mehrere Steuerkarten (eine Bescheinigung von jedem Arbeitgeber) erhalten solltest.

Lohnsteuerbescheinigung in Deutschland – bis wann wird sie ausgestellt?

Du weißt bereits, dass es ohne Steuerkarte nicht möglich ist, mit dem deutschen Finanzamt abzurechnen, und Du daher nicht mit einer Steuererstattung aus Deutschland rechnen kannst. An dieser Stelle können wir zu einem weiteren wichtigen Aspekt übergehen, nämlich dem Zeitpunkt der Ausstellung der Lohnsteuerbescheinigung und bis wann sie ausgestellt werden muss.

Die Arbeitgeber müssen die Fristen im Auge behalten, denn sie haben bis spätestens Ende Februar des Folgejahres Zeit, die Lohnsteuerbescheinigung auszustellen. Es kann jedoch vorkommen, dass die Steuerkarte erst Anfang März beim Arbeitnehmer eintrifft, weil es sich um einen Sonntag oder einen Feiertag handelt.

Dies war im Jahr 2021 der Fall, da der 28. Februar auf einen Sonntag fiel und die Frist für die Ausstellung der Einkommensteuerbescheinigung am 1. März endete.

Elektronische Lohnsteuerbescheinigung 2023 – wann kommt sie?

Wann kannst Du mit einem Ausdruck der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung für 2023 rechnen? In diesem Fall gibt es keine Änderungen aufgrund eines Feiertags, so dass die Steuerkarte spätestens am 28. Februar bei Dir eintreffen sollte. Manchmal stellen die Arbeitgeber sie aber auch früher aus – sogar vor Beginn des neuen Jahres (in der Regel im Dezember).

Lohnsteuerbescheinigung Deutschland – Erklärung der Nummern der Felder im Dokument

Aber kommen wir zum Kern des Artikels, nämlich zu dem, was tatsächlich in der Lohnsteuerbescheinigung steht. Du solltest wissen, dass das Dokument zwar aufzeigt, wie viel Einkommen Du im vergangenen Kalenderjahr erzielt und wie viel Einkommensteuer Du tatsächlich gezahlt hast, dass es aber viel mehr ist als eine einfache Jahresbescheinigung.

Der Grund dafür ist, dass es viel mehr relevante Informationen enthält, wie z. B. Deine Religionszugehörigkeit. Heute besprechen wir die wichtigsten Elemente der deutschen Steuerkarte, anhand derer die tatsächliche steuerliche Situation des Steuerpflichtigen ermittelt wird.

  •     Spalte 1 Bescheinigungszeitraum/Dauer des Dienstverhältnisses – dies sind die Daten der Beschäftigung in Deutschland. Berücksichtige, dass die Anzahl der Arbeitstage unter anderem für die Ermittlung Deiner Steuerschuld relevant ist (Regeln für die Besteuerung von Gebietsansässigen oder Gebietsfremden).
  •     Spalte 3: Bruttoarbeitslohn – diese Spalte enthält Informationen über die Summe der Bruttolöhne, die der Arbeitgeber in dem betreffenden Jahr verdient hat.

Wichtig: Das Steuersystem in Deutschland unterscheidet zwischen drei Steuerarten: der normalen Steuer, der Solidaritätssteuer und der Kirchensteuer. Die Angaben zu den gezahlten Beiträgen findest Du in den Spalten 4, 5 und 6 Deiner Steuerkarte.

  •     Spalte 4: Einbehaltene Lohnsteuer – gezahlte Lohnsteuervorauszahlung.
  •     Spalte 5 Solidaritätszuschlag – Gezahlter Solidaritätszuschlag.
  •     Spalte 6 Kirchensteuer – gezahlte Vorauszahlung der Kirchensteuer. Hat der Steuerpflichtige keine Religionszugehörigkeit angegeben, wird diese Steuer nicht gezahlt, und daher bleibt das Feld Nummer 6 in diesem Fall leer.
  •     Spalte 16: Steuerfreier Arbeitslohn nach Doppelbesteuerungsabkommen – dies ist ein nicht steuerpflichtiger Arbeitslohn, der nach einem Doppelbesteuerungsabkommen berechnet wurde. Dies gilt für Steuerpflichtige, die von einem deutschen Arbeitgeber in ein anderes Land wie z. B. Polen entsandt wurden. In diesem Fall sollte der Steuerpflichtige eine Einkommensteuerbescheinigung nicht nur von Deutschland, sondern auch von dem anderen Land einholen, in dem er in dem betreffenden Jahr gearbeitet hat.
  •     Spalte 17 Steuerfreie Arbeitgeberleistungen für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte – dieses Feld bezieht sich auf Informationen über den Steuerfreibetrag für Fahrten des Arbeitnehmers zwischen Wohn- und Arbeitsort.
  •     Spalte 20: Steuerfreie Verpflegungszuschüsse bei Auswärtstätigkeit – dieser Posten betrifft Personen, die während ihrer Arbeit an inländischen Dienstreisen (innerhalb Deutschlands) teilgenommen haben. Diese Informationen beziehen sich auf die Pauschalsteuer, die einen großen Einfluss auf die mögliche Steuererstattung haben kann.
  •     Spalte 21 Steuerfreie Arbeitgeberleistungen bei doppelter Haushaltsführung – in dieser Spalte werden steuerfreie Arbeitgeberleistungen bei doppelter Haushaltsführung aufgeführt. Diese Erleichterung gilt für Personen, die zwar in Deutschland arbeiten und leben, aber gleichzeitig eine Wohnung/ein Haus in einem anderen Land, z. B. in Polen, unterhalten.
  •     Spalte 22a. und 23a. Arbeitgeberanteil und Arbeitnehmeranteil zur gesetzlichen Rentenversicherung – diese beiden Felder enthalten die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge zur Rentenversicherung. Der Betrag dieser Beiträge kann in der jährlichen Steuererklärung abgezogen werden.
  •     Spalte 25. und 26. Arbeitnehmerbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung, Arbeitnehmerbeiträge zur sozialen Pflegeversicherung – dieses Feld enthält Beiträge zur Kranken- und sozialen Pflegeversicherung. Diese Ausgaben haben auch einen realen Einfluss auf die Steuerabrechnung und damit auf die Steuerüberzahlung.
  •     Spalte 28 – Beiträge zur privaten Kranken- und Pflege-Pflichtversicherung oder Mindesvorsorgepauschale – Beiträge zur privaten Krankenversicherung und zur Pflegepflichtversicherung.

Die elektronische Lohnsteuerbescheinigung in Deutschland – was findet sich noch darin?

Wie wir bereits erwähnt haben, ist die Lohnsteuerbescheinigung kein einfaches Dokument. Dieses Dokument enthält neben den oben beschriebenen Informationen auch grundlegendere Angaben, wie z. B. die folgenden:

  • Geburtsdatum,
  • Steuerklasse,
  • Steueridentifikationsnummer,
  • Adresse und Telefonnummer des Arbeitgebers,
  • Familienzulagen gewährt.

Wenn Deine Lohnsteuerbescheinigung fehlt oder fehlerhaft ist

Es gibt Fälle, in denen Arbeitgeber trotz ihrer Verpflichtung keine deutsche Steuerkarte ausstellen. Was solltest Du in diesem Fall tun? Wenn Du Deine Lohnsteuerbescheinigung nicht erhalten oder eventuell verloren hast, sollten Du Dich als Erstes an Deinen Arbeitgeber bzw. die Personalabteilung des Unternehmens wenden, in dem Du gearbeitet hast.

Das Gleiche gilt, wenn Du auf falsche Informationen stößt. Ist dies der Fall, rufe Deinen Arbeitgeber an und vermerke die Fehler auf Deiner Steuerkarte. Diese wiederum müssen dem Finanzamt nachgewiesen werden.

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