Möchte man den eigenen Nachlass den Kindern oder nächsten Verwandten hinterlassen? Dann sollte man über eine Schenkung zu Lebzeiten nachdenken. Diese ermöglicht es, unnötige familiäre Streitigkeiten über das Erbe zu vermeiden, da man es bewusst und gezielt überträgt. Erfahren Sie, warum diese Lösung so vorteilhaft ist, woran man bei einer Schenkung zu Lebzeiten denken sollte, und wie sie sich auf die deutschen Steuern auswirkt.
Steuerfreie Schenkungen an Dritte – Wie hoch sind sie?
Der Wohlstand des deutschen Staates basiert zunehmend auf zahlreichen und großzügigen Erbschaften. Laut Untersuchungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) werden derzeit jährlich etwa 400 Milliarden Euro vererbt und verschenkt. Andere
Schätzungen zeigen, dass fast drei Viertel der vererbten Vermögen Immobilien sind, sowohl Häuser als auch Wohnungen. Bei diesen streiten sich die Erbenden oft, was damit zu tun ist:
- sie an Dritte verkaufen und den Erlös teilen,
- die Immobilie nutzen und Mit-Erbende auszahlen.
Deshalb, um solche unnötigen Streitigkeiten zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich für eine Schenkung zu Lebzeiten zu entscheiden.
Steuerfreie Schenkung an Verwandte – Warum ist Schenken besser als Erben?
Im Steuerrecht wird seit vielen Jahren betont, dass das Schenken definitiv besser und vorteilhafter als das Erben ist. Dies liegt daran, dass Schenkungen zwischen nahen Verwandten und Unterhaltsberechtigten hohe Steuervorteile bieten und in vielen Fällen helfen, unangenehme Erbstreitigkeiten zu vermeiden. Wer sich bewusst für eine Schenkung entscheidet, kann die Übertragung des eigenen Vermögens aktiv kontrollieren und strategisch planen.
Schenkung und Steuern – Welcher Betrag ist steuerfrei?
Wer den privaten Nachlass Familienmitgliedern hinterlassen möchte, kann dank Schenkungen erheblich bei den hohen deutschen Steuern sparen. Hierbei müssen jedoch die formalen Anforderungen beachtet und der gesamte Prozess sorgfältig geplant werden. Bei deutschen Schenkungen und Erbschaften gelten dieselben Steuerregeln und -sätze. Es spielt also keine Rolle, ob geschenkt oder geerbt wird. Es gibt jedoch bestimmte Besonderheiten und Gestaltungsmöglichkeiten, die es bei Erbschaften nicht gibt. Zum Beispiel „erneuern“ sich die Steuerfreibeträge bei Schenkungen nach zehn Jahren. Dadurch können sie mehrmals genutzt werden, was bedeutet, dass man seinen Kindern und nahen Verwandten unnötige deutsche Steuerzahlungen ersparen kann.
Wann ist eine Schenkung steuerfrei?
Bei deutschen Steuererleichterungen gilt die Regel, dass sie für nahe Verwandte (Kinder, Ehepartner) in der Regel ausreichend sind, um eine unbesteuerte Schenkung zu ermöglichen. Hier einige Beispiele für familiäre Beziehungen im Zusammenhang mit steuerfreien Schenkungen.
- Jedes Elternteil kann alle zehn Jahre eine Schenkung von vierhunderttausend Euro an ihr Kind machen, ohne dafür Steuern zahlen zu müssen. Bei einem großen Teil der Immobilien, die als Erbe oder Schenkung an die Nachkommen gehen, reicht dieser Betrag aus, um eine Steuerpflicht auszuschließen.
- Großeltern können alle zehn Jahre ihren Enkelkindern zweihunderttausend Euro steuerfrei hinterlassen. Ehe- und eingetragene Lebenspartnerinnen und -partner können bis zu fünfhunderttausend Euro an steuerfreiem Vermögen erhalten. Achtung! Im deutschen Steuerrecht gibt es eine besondere Regelung für Ehe- und eingetragene Lebenspartnerinnen und -partner bei der Übertragung von Immobilieneigentum – diese ist immer steuerfrei und unbegrenzt.
- Geschwister, nicht eingetragene Lebenspartnerinnen und -partner sowie Freundinnen und Freunde können mit einer Steuerermäßigung von zwanzigtausend Euro von den deutschen Steuerbehörden rechnen.
Die steuerfreie Schenkung und die Höhe des Steuerfreibetrags
Die endgültige Höhe des Steuerfreibetrags in Deutschland hängt hauptsächlich von familiären Beziehungen ab. Es ist wichtig zu wissen, dass dies die Steuerklasse der Schenkung bestimmt, nach der die beschenkte Person Steuern zahlen muss. Für alles, was über den festgelegten Freibetrag hinausgeht, wird das deutsche Finanzamt seinen Anteil der Schenkung nach den festgelegten Steuersätzen der jeweiligen Klasse verlangen. Nach dem Prinzip: Je entfernter der Verwandtschaftsgrad, desto höher der Steuersatz.
Die steuerfreie Schenkung für Kinder und Steuerklassen
Empfangende einer Schenkung in Deutschland müssen mit zwei Herausforderungen rechnen:
- Dem Steuerfreibetrag, der mit der Regel verbunden ist, dass die Höhe des Freibetrags mit der Nähe der Beziehung zwischen den beteiligten Personen variiert.
- Der Steuerklasse, deren Vorteilhaftigkeit und Attraktivität mit zunehmender Entfernung des Verwandtschaftsgrades abnimmt.
Angesichts dieser Fakten haben die deutschen Finanzämter beschlossen, alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit Schenkungen in drei Steuerklassen zu unterteilen – Klasse I ist definitiv die vorteilhafteste; Klasse III hingegen die am wenigsten. Alle Klassen sind gesetzlich im Erbschaftsteuergesetz (ErbStG) geregelt.

Maciej Wawrzyniak ist ein erfahrener Unternehmer, dessen Unternehmen jedes Jahr mehr als 40.000 Steuererklärungen erstellt. Als Mitbegründer von Taxando bringt er seine Erfahrungen und Kenntnisse in den Bereichen Finanzen, Marketing und Steuern in das Projekt ein.
Privat liebt Maciej sportliche Herausforderungen, spielt Gitarre und schwimmt gerne im See. Außerdem ist er stolzer Vater von drei Söhnen.