In Deutschland ist die Abgabe einer jährlichen Steuererklärung nicht für alle verpflichtend, doch oft kann man davon profitieren. Viele steuerpflichtige Personen entscheiden sich dagegen, mangels ausreichender Kenntnisse darüber, wie man eine vorteilhafte Rückerstattung erlangen kann, oder aufgrund fehlender Mittel für die teuren Dienste einer Steuerberatung. In diesem Beitrag sprechen wir über eine günstigere Alternative, die Steuerhilfevereine darstellen.
Wer kann von Steuerhilfevereinen profitieren?
Beginnen wir damit, wer sich eigentlich um eine Mitgliedschaft in einem Steuerhilfeverein bewerben kann. Dies ist ziemlich genau definiert und wird durch § 4 Abs. 11 StBerG (Steuerberatungsgesetz) geregelt. Demnach steht steuerliche Unterstützung unter anderem Angestellten, Beamten und Rentenbeziehenden zu.
Ein wichtiger Faktor ist auch die Einkommensgrenze von 18.000 Euro pro Jahr, die man aus Mieteinnahmen, dauerhaften Vermögenswerten, privaten Verkaufstransaktionen oder anderen Einkunftsarten haben darf. Bei gemeinsam veranlagten Mitgliedern darf dieses Einkommen 36.000 Euro nicht überschreiten.
Wem wird keine Hilfe im Bereich der Einkommensteuer geleistet?
Steuerhilfevereine können keine Beratung leisten und keine Selbstständigen, Handelnden und Angestellten, die Einkommen auf eigene Rechnung erzielen, abrechnen. Sie helfen auch nicht bei Fragen im Zusammenhang mit Erbschaften, Schenkungen oder Grundsteuer. In diesen speziellen Fällen ist der beste Ansprechpartner eine Steuerberatung.
Welche Hilfe bietet der Steuerhilfeverein im Bereich der Einkommensteuer an?
Lohnt es sich, die Hilfe eines Steuervereins in Anspruch zu nehmen? Das hängt von vielen Faktoren ab – bist du neu in Deutschland oder unsicher über deine steuerlichen Pflichten? Interessieren dich keine Behördenangelegenheiten, aber du möchtest trotzdem eine vorteilhafte Rückerstattung erhalten? Hast du so viel zu erledigen, dass du Unterstützung brauchst? Wenn du mindestens eine dieser Fragen mit Ja beantwortest, könnte eine Mitgliedschaft in Betracht gezogen werden.
Das ist beispielsweise eine hervorragende steuerliche Hilfe für Rentenbeziehende, die oft Probleme haben, mit neuen Technologien und Abrechnungsformen Schritt zu halten sowie Unterlagen beim Finanzamt einzureichen, sowie für Personen mit niedrigem Einkommen, für die die Dienste einer Steuerberatung eine erhebliche Ausgabe darstellen.
Der Umfang, in dem Hilfe bei Fragen zur Lohnsteuer geleistet werden kann, ist ebenfalls in § 4 Abs. 11 StBerG festgelegt. Laut diesem Paragraphen bietet der Verein seinen Mitgliedern Unterstützung in Bereichen wie:
- Einkommensbesteuerung und damit verbundene Zuschüsse,
- Rentenleistungen,
- Investitionszulagen,
- Zulagen für Hausbesitzende,
- Kosten im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung,
- Haushaltsdienstleistungen,
- Familienleistungen,
Einkommen aus dauerhaften Vermögenswerten, Miete und Pacht sowie andere Einkünfte.
Wie viel kostet die Mitgliedschaft in einem Steuerhilfeverein?
Jeder Steuerhilfeverein hat seine eigenen Regeln und Beitragshöhen. Üblicherweise zahlt man eine kleine Eintrittsgebühr und dann einen Jahresbeitrag, der vom Bruttoeinkommen abhängt. Als Mitglied kann man jederzeit Beratung in Anspruch nehmen und muss nicht für jede einzelne Dienstleistung separat bezahlen.
Der Mitgliedsbeitrag beträgt in der Regel zwischen 50 und 390 Euro, je nach Einkommen und Verein. Zusätzlich gibt es eine Eintrittsgebühr von 10 bis 15 Euro.
Die genaue Gebühr erfährt man in der Regel auf der Website des Vereins – man kann auch anrufen und nach den Gesamtkosten fragen, die anfallen werden. Vor dem Beitritt ist es ratsam, den Status der Organisation genau zu prüfen und einige wichtige Elemente wie die Vertragslaufzeit und die Möglichkeit der Kündigung zu überprüfen. So wissen wir, ob die angebotenen Bedingungen unseren Anforderungen entsprechen.
Abzugsfähige Mitgliedsbeiträge von der Steuer
Die Kosten für professionelle Steuerberatung können zusätzlich in der jährlichen Steuererklärung abgesetzt werden. Alle damit verbundenen Ausgaben, die 100 Euro nicht überschreiten, können vollständig abgezogen werden – einschließlich des Mitgliedsbeitrags des Steuerhilfevereins.
Die Unterstützung eines Steuervereins in Deutschland – bis wann muss man sich abrechnen?
Der Standardtermin für die Einreichung von Steuererklärungen für die meisten steuerpflichtigen Personen fällt auf den 31. Juli des nächsten Jahres. In Bezug auf die Steuererklärungen für das Jahr 2022 lauten die Termine wie folgt:
- 2 Oktober 2023 (anstatt 31. Juli 2023) – Frist für nicht empfohlene Angelegenheiten,
- Juli 2024 (anstatt 29. Februar 2024) – endgültige Frist für empfohlene Angelegenheiten.
Steuervereinigung in der Nähe – wie findet man Unterstützung?
In Deutschland bieten etwa 800 verschiedene Vereine steuerliche Unterstützung an, was es leicht macht, Hilfe in der Nähe des eigenen Wohnorts zu finden. Es gibt sowohl lokale als auch große Organisationen, die landesweit Mitglieder haben.
Wer schnell Beratung in Angelegenheiten der Einkommensteuer und anderen finanzbezogenen Themen in der eigenen Region sucht, sollte am besten die Website des BVL besuchen. Dort lassen sich die nächstgelegenen Büros finden und bewerten, welche Option am besten passt.
Vereinigung zur Unterstützung der Einkommensteuer oder Steuerberatung – wofür sollte man sich entscheiden?
Die Unterstützung durch eine Steuerberatung ist meist einmalig – man zahlt für eine spezifische erbrachte Leistung. Bei Beauftragung der Einreichung der Steuererklärung wird diese zwar effizient und professionell erledigt, doch die Unterstützung der Steuerberatung bei Fragen oder Unsicherheiten ist in einigen Monaten nicht mehr verfügbar.
Bei Bedarf an dauerhafter Unterstützung und relativ geringem Einkommen kann die Wahl eines Steuervereins wesentlich vorteilhafter sein – bei niedrigem Mitgliedsbeitrag erhält man denselben Service und die Möglichkeit zur Beratung während des ganzen Jahres.
Die Entscheidung zwischen einem Steuerbüro und einem Verein hängt also von den individuellen Bedürfnissen der Person ab – ob langfristige Unterstützung oder eine einmalige Dienstleistung bevorzugt wird.
Wer sich zutraut, die Steuererklärung selbst einzureichen, kann das staatliche ELSTER-Programm nutzen. Hier gibt es jedoch keine Anleitungen, daher ist umfangreiches Wissen nötig. Unterstützung bietet aber die Anwendung zur Einkommensteuererklärung in Deutschland, Taxando. Alles ist verständlich und übersichtlich gestaltet, sodass niemand Probleme haben sollte, seine Erklärung online in wenigen Schritten auszufüllen. Das Ganze wird bei der Wahl der PREMIUM-Version von zertifizierten Experten überprüft.