Ihr Wohnzimmer schreit schon lange nach einem neuen Anstrich und die Haus- oder Wohnungstür wartet darauf, neu gestrichen zu werden? Seien wir ehrlich – die meisten von uns haben keine Zeit für solche Arbeiten oder können sie einfach nicht selbst erledigen. In solchen Situationen kommen uns die Fachleute zu Hilfe, die diese Art von Dienstleistung ausführen können. Egal, welchen Handwerker Sie beauftragen, lassen Sie sich immer eine Rechnung ausstellen. Warum ist das wichtig? Weil Sie eine Menge Geld sparen können, wenn Sie die Handwerkskosten von der Steuer absetzen.
- 1 Handwerkerkosten von der Steuer absetzen – was sind die Voraussetzungen?
- 2 Erstens, die Notwendigkeit, die Wohnung selbst zu nutzen
- 3 Zweitens: Alt ist besser als neu
- 4 Drittens – Zahlung nur per Banküberweisung
- 5 Absetzbare Handwerkerleistungen – was kann abgesetzt werden?
- 6 Handwerkerrechnungsteuer – das ist wissenswert
- 7 Handwerkerkosten – Zusammenfassung
Handwerkerkosten von der Steuer absetzen – was sind die Voraussetzungen?
Wenn Sie bestimmte Arbeiten an deutsche Handwerker vergeben, haben Sie Anspruch auf einen Steuerabzug in Höhe von 20 % der Handwerkskosten. Auf diese Weise können Sie bis zu 1.200 € pro Jahr sparen. Bitte beachten Sie, dass Sie nur Arbeiten absetzen können, die der Instandhaltung oder Renovierung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung dienen, nicht aber Arbeiten, die bei der Schaffung von Neuem anfallen. Die finanzielle Unterstützung umfasst in solchen Fällen zum Beispiel:
- Renovierung von Räumen,
- die Restaurierung von Möbeln,
- die Reparatur ausgewählter elektronischer Geräte und Haushaltsgeräte.
Um die Handwerkerkosten steuerlich absetzen zu können, müssen einige wichtige Punkte beachtet werden.
Erstens, die Notwendigkeit, die Wohnung selbst zu nutzen
Wenn Sie Handwerkerleistungen von der Steuer absetzen wollen, ist es notwendig, dass Sie den Auftrag als Privatperson erteilen. Außerdem müssen die Leistungen in Ihrer privaten Wohnung oder Ihrem Haus (eventuell in den dazugehörigen Räumlichkeiten) erbracht werden. Das deutsche Finanzamt wird – wenn Sie Handwerkerleistungen absetzen wollen – auch berücksichtigen, dass Sie eine Zweitwohnung, ein Wochenend-/Ferienhaus haben oder dass Ihre Kinder die Wohnung vorübergehend nutzen.
Zweitens: Alt ist besser als neu
Wenn Sie Handwerkerkosten steuerlich absetzen wollen, berücksichtigt das deutsche Finanzamt nur Baumaßnahmen, die im vergangenen Jahr im bestehenden Haushalt durchgeführt wurden. Beispiele hierfür sind:
- das Streichen der Garage,
- das Anbringen einer neuen Markise über der Terrasse,
- die Erweiterung einer Fläche (z. B. eines Gartens).
Eine Steuererstattung für Handwerksarbeiten im Neubau ist nicht möglich. Wenn Sie in ein neues Haus einziehen und in einigen Monaten zusätzliche Ausbauarbeiten durch einen Handwerker durchführen lassen wollen, sollten Sie Ihrer Steuererklärung unbedingt einen ordnungsgemäß ausgefüllten Antrag für Handwerkerarbeiten beifügen. Das lohnt sich, denn das Finanzamt geht davon aus, dass es sich bei den Arbeiten an einem bewohnbaren Haus um den Bau des Hauses handelt, nicht um die Auffrischung des Hauses. Denken Sie daran, dass Sie innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen können, wenn Ihr Antrag abgelehnt wird.
Drittens – Zahlung nur per Banküberweisung
Für den Abzug der Handwerkerkostenist es nicht wichtig, ob der Unternehmer, den Sie beauftragen, einen eingetragenen Betrieb hat oder nicht. Wichtig ist vielmehr, dass er/sie seine/ihre Arbeit legal ausführt und Ihnen die erbrachte Leistung in Rechnung stellt. Deshalb können Sie – um steuerlich absetzbares Geld für Handwerksleistungen zu erhalten – nicht bar bezahlen, denn dann können Sie dem Finanzamt keine entsprechenden Unterlagen vorlegen. Sie können dem Handwerker mitteilen, dass Sie sein Entgelt bei der Steuererklärung steuerlich absetzen wollen – so hat er die Möglichkeit, die Kosten für Arbeit und Material getrennt auszuweisen.
Absetzbare Handwerkerleistungen – was kann abgesetzt werden?
Im Folgenden erfahren Sie anhand einiger Beispiele, was bei den Handwerkerkostenabsetzbar ist und was nicht. Welche Handwerkerleistungen sind also absetzbar?
- Entgelte für handwerkliche Tätigkeiten.
- Kosten für die Anfahrt.
- Kosten für die Ausrüstung der Arbeiten.
- Kosten für Verbrauchsmittel (z. B. Spülmittel, Reinigungsmittel).
- Arbeitskosten für die Beseitigung von Abfällen (wenn der Auftrag für diese Art von Arbeiten von Ihnen erteilt wird).
Die für die Durchführung der Arbeiten benötigten Materialien sind jedoch nicht steuerlich absetzbar – die Kosten für Putz oder Farbe müssen also von Ihnen getragen werden. Auch Arbeiten, die ein Handwerker in seiner Werkstatt ausführt, sind nicht absetzbar – und obwohl das Finanzgericht München am 23. Februar 2015 festgestellt hat, dass auch Arbeiten in einer Handwerkerwerkstatt absetzbar sind, ist es dennoch unwahrscheinlich, dass die Finanzämter dieser Meinung folgen; denken Sie jedoch daran, dass immer die Möglichkeit eines Einspruchs besteht.
Handwerkerrechnungsteuer – das ist wissenswert
- Nur ausgewählte Handwerksberufe haben in Deutschland Anspruch auf eine niedrigere Steuer. Eine vollständige Liste finden Sie in einem Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen (BMF).
- Wenn Sie einen Steuerabzug für Handwerksleistungen geltend machen, dürfen Sie den Betrag von 6000 Euro pro Jahr nicht überschreiten.
- Sie können einen Teil der Kosten für die Arbeit eines Umzugsunternehmens absetzen, wenn Sie dessen Arbeit als haushaltsnahe Dienstleistung erklären.
Handwerkerkosten – Zusammenfassung
Wenn Sie eine Renovierung in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung planen, haben Sie die Möglichkeit, die Kosten für die ausgestellten Rechnungen für Handwerkerleistungen steuerlich abzusetzen. So können Sie im Laufe des Jahres eine Menge Geld sparen. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Steuerberater dabei unterstützen, wie Sie Handwerkerkosten von der Steuer absetzen können. Auch die Steuer-App Taxando, ein schnelles, einfach zu bedienendes und sicheres Steuererklärungstool, kann dabei helfen.
