Kirchensteuer: In diesem Bundesland haben die Gotteshäuser den höchsten Verlust an Mitgliedern und Beiträgen zu verzeichnen

Kirchensteuer: In diesem Bundesland haben die Gotteshäuser den höchsten Verlust an Mitgliedern und Beiträgen zu verzeichnen

Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland erhalten einen nicht unerheblichen Anteil vom Gehalt ihrer Mitglieder – in den meisten Bundesländern neun Prozent, in Bayern und Baden-Württemberg acht. In letzter Zeit häuften sich allerdings die Austritte aus der katholischen Religionsgemeinschaft. Was derartige Abgänge für die Finanzierung der Kirchen bedeuten, wurde anhand der aktuellsten, offiziellen Austrittszahlen aus dem Jahr 2019 untersucht und dabei berechnet, wie viel Euro Kirchensteuer der katholischen Kirche in den einzelnen Bundesländern entgingen.

Steuererklärung per App

In der nachfolgenden Grafik können sowohl die Austritte als auch die berechneten, ungefähren Verluste durch die Abgänge nachvollzogen werden:

 

Trotz Austritt Weiterzahlung des Kirchenbeitrags? – Tipps rund um die Kirchensteuer

Grundsätzlich besteht nur eine Kirchensteuerpflicht für eingetragene Mitglieder einer Religionsgemeinschaft, die Steuern erhebt. Sind nun beide Ehepartner:innen in einer solchen Gemeinschaft und tritt eine:r der beiden aus, bedeutet dies aber nicht unbedingt, dass das Ehepaar von einem Beitrag gänzlich befreit ist. 

 

Bei glaubensverschiedenen Ehen und bei einem gemeinsam zu versteuerndem Einkommen von über 30.000 Euro tritt das “besondere Kirchgeld” in Kraft. Auch wenn die Steuer dann von dem bzw. der konfessionslosen Partner:in erhoben wird, ist sie rechtens. Glaubensverschiedenheit in Bezug auf das besondere Kirchgeld bedeutet entweder, dass eine Person konfessionslos und die andere Person einer Steuer erhebenden Religionsgemeinschaft angehört, oder eine der beiden Personen einer Religionsgemeinschaft angehört, die keine Steuern erhebt, die andere schon.

Um eine Zahlung des besonderen Kirchgeldes zu vermeiden, können Ehepaare die Einzelveranlagung wählen, welche allerdings oftmals im Endeffekt teurer ist. Gerichtlich könnte die Person gegen das Kirchgeld vorgehen, die der Steuer erhebenden Konfession angehört.